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> Dir ist bewusst, dass dein Beitrag nur unwesentlich kürzer ist als meiner? ;-)

Ich fasse mich kurz.

> […]
> Allerdings gibt es in Nebensätzen Ausnahmen von der Verbendstellung,
> die sich ebenfalls nicht problemlos in die Verbendstellung bringen lassen.
> Gäbe es die nicht, wäre es klarer.

AOT!

> Noch wichtiger aber ist die Frage, ob deine angeführten Beispiele in
> der Verbendstellung grammatikalisch falsch sind.

Sie sind ungrammatisch.

> Wir sind uns einig, dass man es nicht so sagen würde.

Ja, da sind wir uns einig.

> Allerdings gibt es genügend grammatikalisch korrekte Satzstellungen,
> die niemand so verwenden würde und die einige sogar im ersten
> Moment als falsch betrachten würden.

Aha.

> Also: Ist der Satz falsch: "Ich folge ihnen, weil mir wohin egal ist"?

Der Satz ist ungrammatisch.

> Unstrittig korrekt wird der Satz, wenn wir das Adverb substantivieren:
> "Ich folge ihnen, weil mir das Wohin egal ist." Ebenfalls unstrittig
> korrekt ist er natürlich mit jedem anderen Substantiv.

Ja, alles unstrittig.

> Darf es also da nicht stehen, weil es ein Adverb ist?

Es steht dort in der Regel nicht. Deine Begründung ist aber falsch. Es steht dort nicht, weil es ein Interrogativadverb ist. Interrogativadverbien leiten Interrogativnebensätze ein, diese werden ausgeklammert.

> Andere Adverben können aber völlig unproblematisch da stehen:
> "Ich folgte ihnen, weil ich dorthin wollte." –

Ja, andere Adverbien, die keine Interrogativadverbien sind, können dort stehen.

> "Ich folgte ihnen, weil ich wohin wollte"? Klingt für mich schon nicht mehr so falsch.

Dieser spezielle Fall ist umgangssprachlich durchaus belegt, wobei jedoch in ganz speziellen Fällen meistens das Modalverb müssen benutzt wird: Ich muss mal dringend wohin. Es gibt weitere, ähnliche umgangssprachliche Ausdrücke, die meines Erachtens Kürzungen von irgend… (in deinem Beispiel also von irgendwohin) – und deshalb keine Interrogativadverbien sind.

> Also: Warum ist der Satz falsch? Ich sehe keinen Grund. Erst wenn man das
> begründen könnte, müsste man im zweiten Schritt fragen, warum hier eine
> Abweichung von der Verbendstellung gegeben ist. Und wenn man die Abweichung
> wiederum nicht begründen könnte, dann spräche vieles dafür, dass es nur ein
> Nebensatz sein kann. Ich persönlich würde bereits im ersten Schritt anzweifeln,
> dass man den Satz nicht in Form eines Nebensatzes theoretisch in eine
> Verbendstellung bringen kann.

Gequirltes vertrage ich sehr schlecht, deshalb nehme ich es häufig gar nicht erst zu mir.

> Aber nehmen wir mal an, du hast Recht und es kann nur ein Nebensatz sein.

Ja, das nehmen wir an.

> Wie kommst du dann zu deinem ersten Ergebnis, dass nicht mit Komma abgetrennt werden muss?

Durch Lesen, hier meine ich nicht das Lesen von Regelwerken.

> Das Regelwerk sagt ganz eindeutig: "Nebensätze grenzt man mit Komma ab." Und man kann da den
> § 74 genau zu Ende lesen, da steht nirgends etwas davon, dass man das Komma weglassen könnte.
> Du liegst also mindestens einmal falsch (zumindest wenn man die amtlichen Regeln zugrunde legt).
> Entweder es ist doch kein Nebensatz (was ich vertrete […])
> oder man kann das Komma nicht weglassen. Beides geht nicht.

Du könntest dir vermutlich viele Probleme ersparen, wenn du einmal diesen Satz aus deinem Gedankengebäude streichen würdest: "Das Regelwerk ist durchaus abschließend, wenn es um Kommasetzung geht." Natürlich nur, wenn du den Einsturz verkraftest.

Das Beispiel des TE zeigt einen auf das Fragewort reduzierten Nebensatz. Solche Nebensätze werden in der Schreibpraxis häufig nicht mit Komma abgetrennt. Auch die Dudenredaktion hat das zur Kenntnis genommen und in verschiedenen Publikationen ausgeführt, auch im Handbuch Zeichensetzung findet sich die von Julian bereits zitierte Stelle.