Hallo Sax,
dir ist ein Dativ, beziehungsweise ein Dativ-Objekt.
> Wie geht es dir?
Man kann auch formulieren: Wie geht es? oder Wie geht's?
Es ist jedenfalls nicht falsch.
Wie geht es dir? klingt höflicher, weil der Angesprochene direkt angeredet wird.
> Kann ich dir helfen?
Auch der Satz „Kann ich helfen?“ wäre nicht völlig falsch.
Das deutsche Verb helfen hat ein Dativ-Objekt, wenn der Angesprochene mit im Fragesatz vorkommt, klingt es besser.
> Hier muss ich das Wort (dir) verwenden.
> Aber bei diesen Sätzen ist es unnötig oder?
> Hast du dir das Buch aus geborgt?
ausborgen hat zwei verschiedene Bedeutungen, jemandem etwas ausborgen ich --> [ausgeborgte Sache] --> jemand anderer
oder [sich] etwas ausborgen, ich <-- [ausgeborgte Sache] <-- jemand anderer
www.duden.de/rechtschreibung/ausborgen
Man schreibt es übrigens zusammen: Hast du dir das Buch ausgeborgt?
für diese zweite Bedeutung, nach der Du hier fragst, kann man es reflexiv [sich, bzw. hier „dir“] oder eben auch nicht-reflexiv [ohne „dir“] verwenden. Beides ist richtig.
Vielleicht ist es besser, das reflexive „sich“ (hier: „dir“) „ausborgen“ zu verwenden, damit es nicht mit der ersten Bedeutung des „ausborgen“ verwechselt wird.
Wenn die Sätze noch andere Angaben haben, sind sie eindeutiger:
Hast du das Buch AN JEMANDEN ANDEREN ausgeborgt?
Hast du [dir] das Buch VON JEMANDEM ANDEREN ausgeborgt?
Ohne diese Angaben ist es auf jeden Fall besser, für den zweiten Fall das „dir“ mit aufzunehmen.
> Hast du dir dein Testament schreiben lassen?
Hier ist beides richtig, mit Dativ-Objekt „dir“ oder ohne Dativ-Objekt.
Dadurch dass das Possessivpronomen „dein“ vorkommt, sind beide Varianten eindeutig.
Das heißt, ganz stimmt das auch nicht:
Hast du dein Testament schreiben lassen?
ist allgemeiner als
Hast du FÜR DICH dein Testament schreiben lassen?
Gruß
Pumene
> Die Sätze wären auch korrekt ohne dem Wort (dir) oder?
Die Sätze wären auch ohne das Wort „dir“ korrekt (würde es heißen; aber Du hast ja meine Antwort und Jesses Antwort sicher gelesen).