Hallo Kai
> Na klar ist auch der Nebensatz ein Satz. Diese ganze Einteilung
> nach Verberstsatz und Verbzweitsatz finde ich mehr als unsinnig.
Die Einteilung ist sinnvoll.
Verberstsätze sind zum Beispiel Imperativsätze, Fragesätze (ohne Interrogativpronomen),
Verbzweitsätze (V2-Stellung) die normalen Hauptsätze (Aussagesätze),
Verbletztsätze die Nebensätze.
> Der erste Satz ist ein Nebensatz, der zweite ein Hauptsatz
> (Verberstsatz).
Die Kammer-Information ist leider falsch.
Deutsch wie andere germanische Sprachen auch benutzen für „normale Aussagesätze“ die V2-Stellung. Das Prädikat bzw. die finite Verbform des Prädikats steht immer AN ZWEITER STELLE.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/V2-Stellung
In den meisten Aussagesätzen steht das Subjekt an Stelle eins, also
Subjekt - (finite Verbform des) Prädikat(s) - und so weiter.
Wird dagegen das Vorfeld durch etwas anderes besetzt (das dadurch besonders betont werden kann), tauscht sich die Reihenfolge Subjekt - finite Verbform um in
Vorfeld - finite Verbform - Subjekt (jetzt an Stelle drei) - und so weiter.
Das Vorfeld kann auch ein vollständiger Nebensatz sein, wie hier im Beispiel:
Als sie mit ihrer Antwort zögert, trennt sich Bela von ihr.
Als sie mit ihrer Antwort zögert = Vorfeld = Stelle eins
trennt sich = finite Verbform (des Prädikats) = Stelle zwei
Bela = Subjekt = Stelle drei
von ihr = Präpositionalobjekt = Stelle vier
Im Gesamtsatz ist die finite Verbform also, wie normalerweise, an Stelle zwei , es handelt sich also um einen ganz normalen Verbzweitsatz (V2-Stellung).
https://de.m.wikipedia.org/wiki/V2-Stellung#Besetzung_des_Vorfelds
Auch ganze Nebensätze können das Vorfeld ihres übergeordneten Hauptsatzes ausfüllen, wenn sie den Status eines Subjekts, Objekts oder Adverbials besitzen.
Gruß
Pumene