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Ich weiß ja nicht, wie es anderen geht

aber jedesmal, wenn ich das Rechtschreib-Quiz mache, kräuselt sich mir bei den "falschen" Antworten
(oder besser: bei dem, was als "erlaubt" gekennzeichnet wird) das Nackenhaar.
In Diktaten machte ich seinerzeit (lang ist's her) niemals mehr als 3 Fehler, die meisten davon aus Flüchtigkeit. Solchermaßen bewährtes Wissen indessen wirft man nur sehr ungern in den Mülleimer.

Beispiel?
Die Mehrzahl von "Bauer" ist "Bauern".

Und so lange das so ist,
kann nur ein einzelner Bewohner eines Landstriches "Ackerbauer und Viehzüchter" sein.
Viele seiner Art können und müssen schlicht und einfach "AckerbauerN" sein.

Sicher, die Pluralmarkierung am Substantiv ist oft genug überflüssig
- außer bei Feminina zeigt der Artikel den Numerus ja schon eindeutig an.
Aber solange wir sie haben, müssen wir sie auch benutzen.
Alles andere ist schlicht ein Gemetzel.

Es gab ja reichlich Diskussion zur R/Deformierten Rechtschreibung, und das Ergebnis fiel (außer für die Lehrbuch-Verlage) bescheiden genug aus. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß dabei durchaus andere als linguistische oder didaktische Überlegungen maßgeblich waren.

Wie es hier übrigens sehr schön persifliert ist:
https://wolfgang-naeser-marburg.lima-city.de/htm/rs-gesch.htm

Viel treffender kann man's meines Erachtens nicht formulieren.

Grille