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> Gegenbeispiele:

> Alle, die seit zehn Jahren nicht mehr bei Oma zu Besuch waren,
> sind seit der Nachricht von ihrem Lottogewinn wieder aufgetaucht.

> Herr Meier, Potsdam, ...

> https://www.germanistik.uni-bonn.de/institut/abteilungen/abteilung-fuer-neuere-deutsche-literaturwissenschaft/abteilung/personal/stoeckmann_ingo/merkblaetter-fuer-studierende/merkblatt-bbkommaregelnab

Bei einem Relativsatz oder sonstigen attributiven Ergänzungen im Vorfeld magst du Recht haben, das sind aber Sonderfälle. Natürlich werden Relativsätze immer mit Komma abgetrennt, selbst wenn ein Wort vorne oder hinten verwaist bleibt. Bevorzugt wird allerdings, den Relativsatz hinten komplett ins Nachfeld zu verfrachten, um den Preis, dass die rechte Satzklammer ihn dann von seinem Bezugswort trennt.

Wieder ist, wie Du, lieber Max, wahrscheinlich bereits festgestellt hast, ein Jahr vergangen, und ich weiß nicht, ob es Dir so geht wie mir: allmählich wird mir dieser ewigwährende Zyklus ein wenig leid, wozu verschiedene Faktoren, deren Urheber ich in diesem Zusammenhang, um mich keinen Unannehmlichkeiten, deren Folgen, die in Kauf zu nehmen ich, der ich gerne Frieden halte, gezwungen wäre, nicht absehbar wären, auszusetzen, nicht nennen möchte, beitragen.

Hier hatten wir aber den Fall zweier direkt aufeinanderfolgender Konjunktionen (die zweite als Einleitewort eines gegenüber dem Matrixsatz um einen Grad höheren Nebensatzes). Da würde ich nie ein Komma setzen, genauso wenig, wie ich je ein Komma bei nicht-erweiterten Infinitivsätzen setzen würde, obwohl das in ihrer Funktion als Attributsatz von der Amtlichen Regelung sogar gedeckt wäre.

Hast du Lust(,) zu streiten? vs. Hast du Lust, mit mir darüber zu streiten?

Der Punkt ist aber, dass man das Komma im ersten Fall seit der Rechtschreibreform glücklicherweise nicht mehr setzen muss, was meines Erachtens schon die Richtung anzeigt, in die es geht.