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Ob hier ein Komma gesetzt wird, hängt davon ab, wie der Autor möchte, dass sein Satz gelesen wird, d. h. in welchem Rhythmus, mit welcher Betonung bzw. Intonation und welcher daraus resultierenden Bedeutung er den Satz verstanden haben möchte.

Schlüssige Begründungen, warum man hier kein Komma setzen würde, wurden ja bereits ausführlich erörtert. Hier also noch ein ergänzende Begründung, warum man sehr wohl ein Komma setzen kann, wenn man dies aus gutem Grund tun möchte:

Ich könnte folgenden Satz mit einem Gedankenstrich schreiben, um eine Pause zu markieren:

Diese Vase ist zwar auch schön, aber sie sollte auf dem Schrank stehen – und nicht auf dem Tisch.

(Auch wenn "und nicht auf dem Tisch" kein Satzglied, sondern lediglich eine Wortgruppe ist, kann ich diese dennoch zur "nachgestellten Erläuterung", zum "Anhängsel" erklären, und sie mittels Gedankenstrich ankündigen.)

Nun kann man den Gedankenstrich in seiner Funktion als Pausenzeichen jedoch auch durch ein Komma ersetzen (D 43). Dann würde der Satz schlicht lauten:

Diese Vase ist zwar auch schön, aber sie sollte auf dem Schrank stehen, und nicht auf dem Tisch.

Die eigentiche Frage besteht also weder darin, ob in diesem einen Satz ein Komma gesetzt werden muss oder kann, noch ob keines gesetzt werden darf, sondern die Frage ist:

Wie lautet der konkrete Satz, den der Autor zum Ausdruck bringen möchte? Und hier gibt es eben mehrere Möglichkeiten. Bei der Variante ohne Komma handelt es sich um einen anderen Satz als bei jener mit Komma. Es handelt sich also nicht um einen, sondern um zwei unterschiedliche Sätze. In der ersten Variante wäre das Komma falsch, in der zweiten ist es korrekt.