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Ich hatte nicht verstanden, dass du meiner Argumentation voll und ganz zugestimmt hast und ich dich überzeugt hatte, sorry.

Ich hatte ja zuerst auch falsch gelegen, wie du aus dem vorigen Thread erkennen kannst, aber die Grenze „und“ (statt Komma) und der Bezug des Nebensatzes zum zugehörigen Hauptsatz haben mich eines Besseren belehrt.

Nichts für ungut,

Pumene

Noch ne Antwort von Dr. Bopp:

Sie haben recht: Wenn „und“ zwei gleichrangige selbstständige Sätze verbindet, steht gemäß § 73 der amtlichen Rechtschreibregelung kein Komma vor „und", man kann aber ein Komma setzen:

- Ich habe sie oft besucht und wenn sie in guter Stimmung war, saßen wir bis spät in die Nacht zusammen.

Das „und“ verbindet hier diese beiden selbstständigen Nebensätze*:

- Ich habe sie oft besucht
- Wenn sie in guter Stimmung war, saßen wir bis spät in die Nacht zusammen.

Nach § 73 der amtl. Regelung muss also kein Komma vor „und“ stehen. Es ist aber empfehlenswert, hier das fakultative Komma zu setzen, um die Struktur des Ganzsatzes zu verdeutlichen:

- Ich habe sie oft besucht, und wenn sie in guter Stimmung war, saßen wir bis spät in die Nacht zusammen.

Die Duden-Grammatik sagt nichts hierzu, denn es geht ja um Rechtschreibung, nicht um Grammatik. Der „Rechtschreib-Duden“ erwähnt diesen Fall nicht. Nur in Duden, „Komma, Punkt und alle anderen Satzzeichen“, finden sich Angaben hierzu (Punkt 126, S. 99). Dort steht:

„Das [fakultative] Komma sollte gesetzt werden, wenn einer der gleichrangigen Sätze weiter ausgebaut ist“

Die Beispielsätze sind u.a.:

- Es waren schlechte Zeiten[,] und um zu überleben, nahm man es mit vielen Dingen nicht so genau.
- Ich habe sie oft besucht[,] und wir saßen bis spät in die Nacht zusammen, wenn sie in guter Stimmung war.

* Dr. Bopp [nicht: „Bob“] meint natürlich die Hauptsätze.