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Es kann aber doch heranführen oder -schleppen geschrieben werden, wo schleppen nicht an heranführen drangehängt wird, sondern führen ersetzt. Analog: Studienkollegiaten/-innen.

Allerdings haben wir hier die Besonderheit, dass man in der gesprochenen Sprache nicht Schüler oder -innen sagt, geschweige denn ein oder -e (statt ein oder eine). Im Dokumentenband zum Bericht des Rats für deutsche Rechtschreibung über die Berichtsperiode 2011 bis 2016 ist zu lesen: »Prinzipiell lässt das Regelwerk dabei einen Interpretationsspielraum, keine der beiden Formen ist vollständig abgedeckt: Aus § 106 resultiert die Schreibung mit Ergänzungsstrich (also z.B. der/die Prüfer/‐in), aus § 98 die Schreibung ohne Ergänzungsstrich (der/die Prüfer/in)²¹.« In der Fußnote steht: »§ 98 impliziert, dass ein Ergänzungsstrich nur in den Fällen zulässig ist, in denen die verkürzte geschriebene Form eine Entsprechung in der gesprochenen Sprache aufweist (also bei in der Regel lexikalischen Morphemen).« Genau genommen ist in § 98 einfach kein Beispiel ohne Entsprechung in der gesprochenen Sprache aufgeführt (§ 106 behandelt den Schrägstrich, zum Ergänzungsstrich findet sich dort nichts), aber es kann ja trotzdem analog vorgegangen werden, man beachte den Unterschied hier:

• Wir haben Schülern/-innen etwas gezeigt. (→ Wir haben Schülern/Schülerinnen etwas gezeigt.)
• Wir haben Schülern/innen etwas gezeigt. (→ Wir haben Schülern etwas gezeigt / innen (statt außen) etwas gezeigt.)

In Bericht und Vorschläge der AG „Geschlechtergerechte Schreibung“ zur Sitzung des Rats für deutsche Rechtschreibung am 16.11.2018 ist denn auch zu lesen: »Bei Schrägstrich-Schreibungen (Lehrer/in, Lehrer/-in) ist nur die Bindestrich-Variante explizit vom amtlichen Regelwerk abgedeckt, und das in fortlaufenden Texten auch nur dann, wenn die grammatischen Gesetzmäßigkeiten im gesamten Satz den geschlechtergerechten Formen angepasst werden.«

Die Bundesagentur für Arbeit schreibt jedoch folgendermaßen: Lehrer/in, aber Kaufmann/-frau und Biologe/Biologin.