> Fehler in Belles Lettres
What?! Breaking News!
> Da mir der Betreiber von Belles Lettres nicht antwortet ...
Das geht ja bei Scholtens zu wie bei Röbers. Daniel fährt aber immerhin hervorragend Schach. Schließlich ist er ein großer Kenner seines Gehirn.
Danke, Ivan, am besten hat mir deine Artikel über wie Hauptbetonung gefallen.
> [...]
> Die Schreibweise des März’ ist falsch. Der Apostroph wird
> bei Eigennamen gesetzt, die ohne Artikelwort im Genitiv stehen
> («wenn sie nicht einen Artikel, ein Possessivpronomen oder
> dergleichen bei sich haben», so das Regelwerk), zum Beispiel
> heißt es Aristoteles’ Schriften, mit der Artikel greift
> der Apostroph dagegen nicht: Schriften des Aristoteles,
> Satz des Pythagoras, des März, des Zyklus.
> Laut Rechtschreibregelung schreibt man sogar Giraudoux’
> Werke (so auch schon vor der Rechtschreibreform), obwohl
> hier ein s-Laut hinzukommt. Dieser Laut wird bereits vom
> x vertreten (zum Beispiel schreibt man des
> Bordeaux [bɔrˈdoːs] statt des
> Bordeauxs), der Apostroph dient hier der Verdeutlichung des
> Genitivs in der Schrift, auch wenn das nicht zu seiner
> «prototypischen» Funktion (dem Anzeigen einer Elision) gehört.
> [...]
> Die Betonung von buchhalterisch auf der vorletzten Silbe
> wird unter rhythmischen Gesichtspunkten erklärt. Das überzeugt
> mich nicht, denn bei schriftstellerisch und
> seelsorgerisch fällt wie Hauptbetonung auf die erste
> Silbe (wie bei Schriftsteller und Seelsorger). Mir
> scheint, dass buchhalterisch für den Fall, dass es um die
> Buchhaltung selbst geht statt um die Art des Buchhalters,
> «verfremdwortet» wurde (als würde die Disziplin
> Buchhalterik heißen, es gibt ja auch solche Bildungen wie
> pauschal und Lappalie (Latinisierung von
> Lappen)). Beispiel: buchhaltérischer Gewinn, aber
> «Er trägt es ausgesprochen búchhalterisch vor». Im Handbuch
> zur lateinischen Sprache des Mittelalters von Peter Stolz
> ist übrigens buchhaltericus als neulateinisch
> verzeichnet. Zur Betonung von Apodosis: «Und im Deutschen
> wird auf der Pänultima so was betont.» – Das sollte man nicht
> übergeneralisieren, bei Latinismen und Gräzismen wird oft die
> Betonung im Lateinischen oder Griechischen genommen, auch wenn
> die Wörter sonst nach deutschen Regeln ausgesprochen werden, zum
> Beispiel Analysis [aˈnaːlyzɪs] – mit
> Betonung auf der vorletzten Silbe wie bei Analyse habe
> ich das noch nie gehört. Bei Pythagoras nimmt man die
> lateinische Betonung auf der Antepänultima anstelle der
> griechischen auf der Pänultima, Paradigma kann wiederum
> auf der Pänultima (wie im Lateinischen), aber auch auf der
> Antepänultima (wie im Griechischen) betont werden.
> [...]