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> Liebes Forum,
> ich habe eine Frage, bei der in meinem gesamten Kollegenkreis
> gerade die Köpfe rauchen. Vielleicht kann mir hier jemand
> helfen. Meine Frau hat eine Projektarbeit an der Musikhochschule
> eingereicht. Der Titel lautet: "Herr Lindemanns
> musikalische Schatzsuche". Nun haben die Professoren das
> zurückgegeben mit der Anmerkung, dass es richtig "Herrn
> Lindemanns musikalische Schatzsuche" heißen müsste. Also
> mit n. Aber die Titel oder Anreden werden doch nicht mit
> dekliniert, oder? Ich schreibe ja auch: Bundeskanzler Kohls Auto
> oder Professor Sauers Büro. Was meint ihr dazu?

Die Professoren haben recht.

Laut Duden, Die Grammatik. Unentbehrlich für richtiges Deutsch (8. Auflage), Randziffer 1570, gilt speziell für Herr bzw. Freiherr Folgendes:

In Verbindung mit Herr oder Freiherr wird im Genitiv sowohl Herr oder Freiherr als auch der Name dekliniert.¹

¹ Wiktionary führt u. a. diese zwei Beispiele auf:
- Herrn Busemanns Reihenhaus
- Herrn Tetzlaffs Insolvenz

Ergo:
Herrn Lindemanns musikalische Schatzsuche

Bestimmte Titel, Berufs- oder Verwandtschaftsbezeichnungen wie Doktor, Bundeskanzler, Professor, Onkel folgen anderen Deklinationsregeln. Diese werden – im Vergleich zu Herr bzw. Freiherr – nicht dekliniert, weil sie in den Eigennamen integriert werden. Sie sind also nicht wie Herr bzw. Freiherr ein Namensbestandteil.