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Re: Komma
Autor:Stephan
Datum: Fr, 20.01.2023, 20:04
Antwort auf: Re: Komma (Pumene)

Man kann den Satz natürlich anpassen, damit die Zeichensetzung leichter fällt. Aus meiner Sicht hat der von Pumene veränderte Satz jedoch eine geringfügig andere Aussage als der Originalsatz der Fragestellerin, denn "d. h., dass die Intervalle ausreichend begrenzt sind" lässt sich als eigenständiges Satzgefüge lesen, das das gesamte vorangehende Satzgefüge "Die Resultate lassen erkennen, dass es gemeinhin zu korrekten Einschätzungen kommt" interpretiert. Zwischen diesen beiden eigenständigen Satzgefügen könnte man anstatt des Kommas dann auch einen Punkt setzen:

»Die Resultate lassen erkennen, dass es gemeinhin zu korrekten Einschätzungen kommt. D. h., dass die Intervalle ausreichend begrenzt sind.«

Dies würde ich so lesen:

Die Resultate lassen sich dahingehend auslegen, dass es gemeinhin zu korrekten Einschätzungen kommt. Der Umstand, dass sich die Resultate dahingehend auslegen lassen, dass es gemeinhin zu korrekten Einschätzungen kommt, lässt die Schlussfolgerung zu, dass die Intervalle ausreichend begrenzt sind.

Der Originalsatz besteht jedoch meines Erachtens aus einem Hauptsatz und zwei gleichrangigen Nebensätzen, wobei der zweite Nebensatz die Aussage des ersten näher bestimmt (und nicht Hauptsatz + Nebensatz 1 interpretiert).

Hier noch einmal der Originalsatz:

»Die Resultate lassen erkennen, dass es gemeinhin zu korrekten Einschätzungen kommt, d. h. die Intervalle ausreichend begrenzt sind.«

Ich würde hier folgende Aussage herauslesen:

Die Resultate lassen sich dahingehend auslegen, dass es gemeinhin zu korrekten Einschätzungen kommt. Der Umstand, dass es gemeinhin zu korrekten Einschätzungen kommt, lässt die Schlussfolgerung zu, dass die Intervalle ausreichend begrenzt sind.

Sollte also diese Lesart die rchtigte sein, wäre ein Komma nach „d. h.“ meines Erachtens sinnentstellend und müsste schon alleine deshalb weggelassen werden.

Ich gehe natürlich davon aus, dass es Sätze ählicher Struktur geben wird, bei denen das Ausmaß, in dem sich die inhaltliche Aussage durch eine Kommasetzung nach „d. h.“ ändert, wesentlich größer ist als bei diesem Satz. Vielleicht finde ich noch weitere Beispielsätze, anhand derer sich die Frage beantworten lässt …

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