> @volltoll:
> Wunderbar, besten Dank erstmal! Ich dachte in Bezug auf mein
> obiges Beispiel tatsächlich auch schon selbst an diese Lösung,
> obwohl mir "Kopulaverben" kein Begriff waren. Leider
> kommen aber in meinem Originaltext solche Stellen auch mit
> "gewöhnlichen" Verben vor, so dass die Frage weiterhin
> besteht.
> Ich hoffe, das nachfolgende Beispiel veranschaulicht das. Die
> Fettschrift zeigt an, dass die Wörter betont ausgesprochen
> werden. "Er" spricht also "scheint" und
> "zu klingen" mit Nachdruck aus, weshalb
> "Sie" quasi gezwungen ist, weder das eine noch das
> andere wegzulassen.
> Er: Wir wissen nicht, ob ihnen die Melodie bekannt ist. Mir
> scheint, es ist so: Die Melodie scheint ihnen zumindest
> vertraut zu klingen.
> Sie: Ich kann mich also nur darauf stützen, dass ihnen die
> Melodie vertraut zu klingen zu scheinen scheint?
„zu klingen“ kann man hier nicht weglassen, nur wenn „scheinen“ in Verbindung mit „zu sein“ auftritt, dann kann „zu sein“ wegfallen.
Also:
Die Lage ist hoffnungslos.
Die Lage scheint hoffnungslos zu sein.
Die Lage scheint hoffnungslos.
versus:
Die Lage klingt dramatisch
Die Lage scheint dramatisch zu klingen.