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>> Streng genommen ist die korrekte Form für das
>> Reflexivpronomen im Genitiv für wir (1. Person
>> Plural) wohl unser, sodass es in obigem Beispiel richtig
>> „durch das Absterben unser selbst“ (nicht „durch
>> das Absterben unserer selbst“) heißen müsste.

> Das Reflexivpronomen in der deutschen Sprache ist meiner
> Meinung nach „sich“ und tritt nur im Dativ oder Akkusativ auf.
> [Wikipedia: Reflexivpronomen#Formen_des_Reflexivs_im_Deutschen]

Reflexivpronomen im Genitiv scheinen heute nur noch selten verwendet zu werden, aber es gibt sie wohl durchaus.
Die Reflexivpronomen 1. und 2. Person Plural Genitiv lauten unser und euer.
Siehe hierzu 1.5.1.2 Reflexivpronomen in „LEOs deutsche Grammatik“.

Die Personalpronomen 1. und 2. Person Plural Genitiv lauten ebenfalls unser und euer
Siehe hierzu 1.5.1.1 Personalpronomen in „LEOs deutsche Grammatik“.

Es handelt sich bei den Reflexivpronomen und den Personalpronomen im Genitiv wohl schlicht um ein und dieselbe Sache; auf der oben verlinkten Seite zu den Reflexivpronomen heißt es:

• Das eigentliche Reflexivpronomen sich gibt es nur im Akkusativ und Dativ der 3. Person. In der 1. und 2. Person sowie im Genitiv der 3. Person stimmen die Formen mit den Formen des Personalpronomens überein.
• Reflexivpronomen haben im Satz grundsätzlich die gleiche Funktion wie die Personalpronomen. Sie beziehen sich auf den Sprecher (1. Person), den Angesprochenen (2. Person) oder den oder das Besprochene (3. Person).
• Reflexivpronomen werden oft als eine besondere Art Personalpronomen bezeichnet.

Als Beispielsätze für die Verwendung von Reflexivpronomen im Genitiv werden hier angeführt:
- „Ihr seid euer (selbst) nicht mehr mächtig.“
- „Damit spotten sie ihrer.“

Auf der oben verlinkten Seite zu den Personalpronomen ließt man: „Im Genitiv kommen neben unser und euer auch die Formen unserer / unsrer und eurer / euerer vor. [...] Diese Formen werden nicht von allen Grammatiken als korrekt angesehen, obwohl sie auch in der Standardsprache relativ häufig vorkommen.“

Als Beispielsätze für die Verwendung von Personalpronomen im Genitiv werden hier angeführt:
- „Wir wollen seiner gedenken.“
- „Vielleicht ist sie unserer (statt unser) überdrüssig.“

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>> Da allerdings auch
>> das Possessivpronomen für die 1. Person Plural
>> unser lautet und unser (wie auch euer) also
>> im Gegensatz zu den Possessivpronomen für die übrigen Personen
>> (mein, dein, sein, ihr) schon auf „-er“ endet, erscheint es als
>> Reflexivpronomen im Genitiv, für dessen Bildung bei
>> den übrigen Personen ein „-er“ an die Formen für die
>> Possessivpronomen angehängt wird (also: meiner, deiner, seiner,
>> ihrer) irgendwie „endungslos“, was wohl die Tendenz dazu
>> erklärt, auch hier noch ein „-er“ anzuhängen und aus
>> unser und euer so also unserer/unsrer und
>> euerer/eurer zu machen.

>> Personalpronomen:
>> ich - du - er/sie/es - wir - ihr - sie

>> Possessivpronomen:
>> mein - dein - sein/ihr/sein - unser - euer - ihr

>> Reflexivpronomen (Genitiv):
>> meiner - deiner - seiner/ihrer/seiner - unser -
>> euer - ihrer

> Das sind die Genitive der Personalpronomen.

> Die Form „unserer“ ist zum Beispiel der Genitiv Femininum
> Singular und der Genitiv Plural vom Possessivartikel.

Siehe hierzu oben.

> Karla Krauschen wies schon 2014 darauf hin, dass ein Plural
> von Selbst > (ein Neutrum) unüblich ist. Deshalb ist die Formulierung
> „unserer Selbst“ fragwürdig.
> [Wikipedia: unser#Possessivpronomen,_1._Person_Plural]

Ja, natürlich. Hierum ging es allerdings in dem Beispielsatz nicht. Dieser lautete „durch das Absterben unser/unserer selbst“, nicht „durch das Absterben unser/unserer Selbst“.