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Re: Kommafragen
Autor:Gernot Back
Datum: Fr, 14.06.2024, 12:49
Antwort auf: Kommafragen (kathi m)

Viele deiner Sätze ergeben wenig bis keinen Sinn und bergen auch andere als Kommafehler.

> 1. Wie sie uUnrechtes tun(, )in dem Wissen, dass sie nicht
> erwischt werden.

Das ist kein Satz. Wie lautet der komplette Satz?

> 1a. Wir haben die Wohnung bekommen, unter der Bedingung,
>
dass wir bald einziehen.
> Frage: Ist das ein Kann-Komma und um was für eine Satzart
> handelt sich der unterstrichene Text?

Du kannst das Komma setzen, wenn du das, was dahinter kommt, als Nachtrag/Nachschub verstanden wissen willst. Alternativ böte sich da ein Gedankenstrich an. Wenn du den nicht setzen würdest, ist auch das Komma fehl am Platz. Der unterstrichene Teil ist kein Satz, ja noch nicht einmal ein komplettes Satzglied. Es handelt sich um eine modale Angabe, wenn man den Attributsatz mit »dass« noch dazunimmt.

> 2. Er tut es aus Gewohnheit, oder aus der Sehnsucht
> heraus,
dass sich etwas verändern möge. (Ist der
> unterstrichene Text ein verkürzter HS?: oder er tut es aus der
> Sehnsucht heraus. Dann ist das Komma nämlich berechtigt.)

Auch hier ist der unterstrichene Teil kein Satz, auch kein verkürzter und auch kein komplettes Satzglied. Erweitert um den Attributsatz mit »dass«, handelt es sich ebenfalls um eine modale Angabe. Das Komma darf nicht gesetzt werden, da sich der Teil nach dem »oder« dasselbe Subjekt und dasselbe Prädikat mit dem Teil davor teilt. Zur Kennzeichnung eines Nachtrags/Nachschubs gerechtfertigt wäre es allenfalls, wenn du auch einen Gedankenstrich setzen würdest.

> 3. Es hat ausgesehen, als wären die Zettel unbeschrieben, wie
> Markierungen in einem Versteigerungshaus, oder zumindest
> so
, wie sie es sich dort vorstellt.

Bereits das von mir rot markierte Komma ist fehl am Platz. Das Komma vor »oder« wäre nur berechtigt, wenn du auch vor einem Gedankenstrich an dieser Stelle nicht zurückschrecken würdest.

> Frage:um welche Satzart handelt es sich?
Der unterstrichene Teil ist weder ein Satz noch ein komplettes Satzglied. Die Frage ergibt also keinerlei Sinn.

> 4. ... zu sich selbst, seufzte, und stellte sich
> gedanklich auf den Schmerz ein.
> Frage: Darf das Wort seufzte in Kommas stehen, da es
> auch weggelassen werden kann.
>

Wie lautet denn der komplette Satz? Verstecken sich hinter den Auslassungspünktchen neben »seufzen« und »sich einstellen« noch mehr Aktivitäten, die aufgelistet werden? Vor der zuletzt genannten und mit »und« eingeleiteten dürfte dann natürlich kein Komma mehr stehen.

> 5. Sie könnte sich am Kopf verletzen und eine
> Gehirnerschütterung erleiden, und infolgedessen eine Amnesie.
>

> Frage: kann man den unterstrichenen Text als Nachtrag
> betrachten? Ist hier ein Gedankenstrich angebracht, wenn der
> Autor eine Pause einbauen möchte?

Ja, vor einem »und« würde ich die Kennzeichnung des Nachtrags mit Gedankenstrich auch bevorzugen.

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Kommafragen
kathi m -- Freitag, 14.6.2024, 08:42
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