> Hier handelt es sich um einen Hauptsatz, der allein stehen kann.
Ich glaube.
Das ist (nur?) dann möglich, wenn damit eine religiöse Überzeugung zum Ausdruck gebracht werden soll. Das ist hier aber nicht gemeint.
> Im Übrigen ist die Frage, ob er allein stehen kann, kein
> hundertprozentig sicheres Erkennungsmerkmal für einen Hauptsatz.
Hm,
kannst du das an einem Beispiel belegen?
Auslassungen, wie sie in der gespochenen Sprache üblich sind (z.B. Ausrufe und Antworten, durch Außersprachliches ergänzte Äußerungen), gehören nicht hierher.
> Hauptsätze, die nur aus Subjekt und Prädikat bestehen, wirken
> immer ein bisschen karg. "Ich höre."
Manche wirken nur karg, manche sind ungrammatisch:
*Ich wohne.*
Das ist ungrammatisch (und ermöglicht durch diese Irritation den Werbespruch eines skandinavischen Möbelherstellers).
Das Verb „wohnen“ verlangt neben dem Subjekt noch eine Ortsangabe:
Ich wohne in Bonn.
Bei „hören“ hätte ich gern ein drittes Satzglied, im Gegensatz zu „Er schläft.“ oder gar „Es regnet.“ — allerdings gibt es da durchaus Übergangsbereiche, vor allem wenn man Bedeutungsunterschiede des Prädikats berücksichtigt.