> Ich wollte nur wissen, ob das sonst noch jemandem komisch
> vorkommt oder ob es das im Deutschen vielleicht schon immer gab.
Mit der Google-Buchsuche habe ich dies hier gefunden, und das sieht wirklich seeehr alt aus.
Das WDG kennzeichnet diese Bedeutung von "meinen" allerdings als selten:
4. /selten/ etw. bedeuten, aussagen: Ein Satz ist nur sinnvoll, wenn er sachlich etwas meint Snell Aufbau d. Sprache 76
Im Deutschen Wörterbuch findet sich auch etwas zum Thema:
2) vor [Digitalisierungsfehler?] alters her auch von worten, einen angegebenen sinn haben, etwas bedeuten: [...]später nicht mehr häufig: mein allerliebster Fridrich, was meinet die trawrige gestalt deines angesichtes? Galmy 180;
der traum hat tod gemeint.
BÜRGER 16a;welch feierlicher ton!
ich fasse nicht was diese reden meinen,
doch sie entsetzen mich.
SCHILLER don Carlos 4, 21.
Zusammengefasst: In alter Zeit gab es das schon, dann wurde es selten, und in neuester Zeit wieder häufig. Für mich ist es ziemlich klar, dass die neuere Entwicklung auf den Einfluss des Englischen/Amerikanischen zurückzuführen ist. Sick zweifelt übrigens überhaupt nicht daran, dass es sich um einen Anglizismus handelt; siehe die (jetzt drei Jahre alte) Zwiebelfisch-Kolumne Was meint eigentlich Halloween?. (Denglischleugnende Sprachwissenschaftler werden ihn natürlich für diese Darstellung zerreißen.)
Abschließend noch ein passendes Zitat aus Jürnjakob Swehn der Amerikafahrer von Johannes Gillhoff:
Wenn ich Korn sage, das meint immer Mais; das meint nicht Roggen wie bei euch.
Das ist so eine Gewohnheit in Land Amerika.
Grüße
Schowagu