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Re: oje/ohje/o je/ oh je
Autor:Karin
Datum: Di, 23.11.2010, 17:47
Antwort auf: Re: oje/ohje/o je/ oh je (Andreas)

> Ich glaube, viele Leute wissen nicht, was sprachlich hinter
> oje und ojemine steht, und machen sich
> entsprechend keine Gedanken darüber. Was das Ganze zu tun hat
> mit dem 4. bzw. 3. Gebot, ist eine ganz andere Frage. Für
> Atheisten aber wahrscheinlich gar keine.

Da hast du allerdings sehr recht!
Doch deine Antwort liess mich noch einmal weiter schauen. Zugegeben, meine Erinnerung an den Wortlaut dieser Zehn Gebote kann man noch nicht einmal mehr dunkel nennen, deswegen musste ich erst nachlesen und feststellen, dass sie ursprünglich gar nicht so prägnant formuliert waren und man sich deswegen wohl über die Nummerierung auch nicht immer so einig ist …

So nenne ich hier diejenigen, die je nach Zählung als drittes oder viertes Gebot infrage kommen könnten:
2./3. Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen.
3./4. Gedenke, dass du den Sabbat heiligst.
4./5. Du sollst Vater und Mutter ehren.
Und meine, keines dürfte relevant sein, es sei denn, man beruft sich auf die Dreifaltigkeit, die ja anscheinend besagt, dass Jesus auch Gott ist, dann wäre doch der Missbrauch gegeben. Da gibt es jetzt sicher für manche Menschen – je nachdem wie streng Missbrauch ausgelegt wird: Mir kam schon einmal zu Ohren, dass allein der unnötige Gebrauch … – etwas mehr zu beichten oder ein längeres Fegefeuer. (Ups, jetzt bin ich ein wenig verunsichert, wurde das nicht abgeschafft?)

Für Atheisten kann (und vielleicht sogar muss) sich diese Frage schon stellen, aber natürlich vor einem ganz anderen Hintergrund. Ihnen geht es dabei dann nicht um den Sündenfall ;-) , sondern für sie müssen manche Redewendungen einfach vollkommen bedeutungslos und unanwendbar sein, denn ihr Gebrauch bedeutet streng genommen einen Rückfall in schon überwunden gedachten Aberglauben!
Als Beispiel:
Gott sei Dank! --> Wieso soll etwas/jemanden zu Dank sein, wenn es/er/sie nicht existiert, also auch nichts zu einem guten Ausgang beigetragen haben kann?
Ähnlich verhält es sich mit "Herrgottnochmal", "um Himmels/Gottes willen" oder "Gott bewahre" …
Ein Atheist muss auf andere Formulierungen zurückgreifen, denn ein weiterer, nicht zu verachtender Aspekt ist, dass Sprache und Realität in wechselseitiger Beziehung zueinander stehen; die Sprache bildet also nicht nur eine Realität ab, sondern sie kann sie aktiv prägen und schaffen. Lebt man unter der Prämisse, dass Gott nicht existiert, sollte man ihn auf gar keinen Fall im Munde führen, erstens, um die (eigene) Realität konsistent zu halten, und zweitens, um glaubwürdig zu sein.
Muss "verdammt!" dann auch in diese Kategorie der zu meidenden Ausdrücke fallen?

Du hast mit "sinnvoll" natürlich einen ganz anderen Aspekt gemeint, aber wenn man erst einmal anfängt nachzudenken …

Lieben Gruss
Karin

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oje/ohje/o je/ oh je
Michael885014 -- Dienstag, 23.11.2010, 12:35
Re: oje/ohje/o je/ oh je
Karin -- Dienstag, 23.11.2010, 12:44
Re: oje/ohje/o je/ oh je
Andreas -- Dienstag, 23.11.2010, 12:48
Re: oje/ohje/o je/ oh je
Karin -- Dienstag, 23.11.2010, 13:23
Re: oje/ohje/o je/ oh je
Andreas -- Dienstag, 23.11.2010, 14:14
Re: oje/ohje/o je/ oh je
Karin -- Dienstag, 23.11.2010, 17:47
Re: oje/ohje/o je/ oh je
Andreas -- Dienstag, 23.11.2010, 20:16
Dank an Karin und Adreas kein Text
Michael885014 -- Dienstag, 23.11.2010, 13:09
Re: Dank an Karin und Adreas
Emilia -- Sonntag, 4.11.2018, 14:00
Re: Dank an Karin und Adreas
Nu -- Donnerstag, 18.6.2020, 20:41