Ihre Frage:
Ihren Beitrag zu unbelassen habe ich mit Vergnügen gelesen, die Antwort der Dudenredaktion beruhigt nur halb. Wenn die Verwechslung und Vermischung von Begriffen allein aufgrund statistischer Häufigkeit zu einem neuen Dudeneintrag führen kann, wurde die Dudenredaktion wahrscheinlich inzwischen durch einen Algorithmus ersetzt.
Seit Mitte der 80er Jahre bin ich über ein anderes Wort gestolpert, das es zunächst nur mündlich in unterschiedlichen Varianten – aber meist mit vernuscheltem Mittelteil – gab: »zuordnenbar« oder »zuortenbar« usw. In aller Regel wurde das Wort negativ benutzt: »nicht zuortenbar«. Nachdem ich den Begriff über viele Jahre nur sporadisch hörte, musste ich vor einiger Zeit verwundert feststellen, dass er im Duden auftauchte, und zwar in der Schreibweise »zuordenbar«. Das klingt in meinen Ohren genauso schrecklich wie alle anderen Versuche, das Verb »zuordnen« als Eigenschaft des Objekts auszudrücken. Das liegt wohl daran, dass das Verb »zuorden«, auf das der neue Dudenbegriff »zuordenbar« nach den deutschen Wortbildungsregeln verweist, nicht existiert.
Unsere Antwort:
Die Form »zuordenbar« wirkt tatsächlich etwas kurios; es handelt sich aber um korrektes Deutsch. Es gibt zwar, wie Sie richtig feststellen, kein Verb »(zu)orden«, jedoch hat sich das Verb »ordnen« aus einer älteren (mittelhochdeutschen) Form »ordenen« entwickelt. Gleiches trifft auch auf andere Verben mit der Zweitsilbe »-nen« zu, wie etwa »rechnen«, »zeichnen« oder »öffnen«. Bei den Adjektiven, die nach dem Muster
Das gleiche Schema gilt für Substantive wie Zeichenblock (nicht: »Zeichnenblock«) oder Rechenaufgabe (nicht: »Rechnenaufgabe«).
Übrigens: Ein Rasen, der sich rechen lässt – den man also mit einem Rechen