Besonders zu Ehrentagen von Freunden und Familienangehörigen oder zu Feiertagen holen auch Schreibfaule mal wieder den Füllfederhalter hervor oder tauschen die Maus gegen die Tastatur. Dabei kann dann so einiges schiefgehen – auch wenn das die Glückwünsche oder Grüße sicher nicht weniger von Herzen kommen lässt.
Wenn man jemandem einen »herzlichen Glückwunsch« übermittelt, dann wird herzlichen kleingeschrieben, weil es sich um ein Adjektiv handelt. Anderes gilt nur, wenn es sich um substantivische Wortgruppen handelt; denn nur dann können oder müssen auch nicht substantivische Bestandteile großgeschrieben werden.
Man schreibt:
herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag
fröhliche Weihnachten
frohes neues Jahr
herzliches Beileid
silberne Hochzeit
goldene Hochzeit
Großschreibung dagegen bei besonderen Kalendertagen und Feiertagen:
Heiliger Abend (oder: Heiligabend)
Erster Mai
Silberner Sonntag
Siehe auch: Das Schwarze Brett: Substantivische Wortgruppen und feste Begriffe
Das, was man einem anderen wünscht, also etwa alles Gute und Schöne, wird dagegen großgeschrieben. Denn hier handelt es sich um substantivierte Adjektive. Oft zu erkennen an einem vorangehenden Artikel – oder Wörtern wie alles, etwas, genug, nichts, viel, wenig.
Alles gar nicht so wild – aber ob nun mit oder ohne Fehler, niemand sollte sich davon abhalten lassen, dem anderen seine Glückwünsche kundzutun: »herzlichen Glückwunsch!«
1 Adele
Hier würde sich vielleicht eine Ergänzung des Beitrages anbieten zu "herzlich willkommen" vs. "ein herzliches Willkommen", auch wenn es keine Glückwünsche sind. Man sieht das so häufig falsch geschrieben (also "herzlich Willkommen"), dass man nicht oft genug darauf hinweisen kann.
Grüßle
Adele