> Ich würde „Nachfolgeroperator“ empfehlen, da es auch
> „Vorgängeroperator“ heißt.
Als Antonym für „Nachfolge“ gibt es im Deutschen kein Wort, wenn man von dem komplex gebildeten Nomen „Vorgängerschaft“ einmal absieht. Da liegt es nahe, auf einen vereinfachten „Vorgängeroperator“ auszuweichen. Das heißt aber nicht, dass „Nachfolgeroperator“ als Pendant zu „Vorgängeroperator“ besser, geschweige denn üblicher ist.
Man könnte ja bei einer Abfolge von gleichrangigen Operationen (wie etwa reiner Punkt- oder reiner Strichrechnung) auch von „Präzedenzoperatoren“ sprechen, wenn da nicht der Begriff der „Operatorenpräzedenz“ wäre, die die Rangfolge von Operationen ungeachtet der Lesereihenfolge regelt. So wäre nach meinem Sprachverständnis bei folgender Rechnung das Plus zwar in Lesereihenfolge der Vorgängeroperator, nicht aber der Präzedenzoperator in der Rechenabfolge, da die Multiplikation ‒ entgegen der Lesereihenfolge ‒ vor der Addition ausgeführt werden müsste:
3 + 6 · 5