> Dr. Bopp antwortet explizit Folgendes:
> Wenn und (oder oder, sowohl als auch usw.) eine Wortgruppe und
> einen Nebensatz verbindet, gilt Folgendes:
> Vor und nach und steht kein Komma.
> Wenn der übergeordnete Satz und die Wortgruppe
> aneinandergrenzen, setzt man zwischen sie kein Komma:
> …
> Wenn der übergeordnete Satz und der Nebensatz aneinandergrenzen,
> setzt man zwischen sie ein Komma:
> Wo ist dein Problem?
Du kannst immer wieder völlig Unstrittiges in den Thread kopieren, Pumene. Es hindert dich ja hier (leider) niemand daran. Warum du dann aber fragst, wo da ein Problem sein sollte, bleibt dein Geheimnis. Ich sehe das so wie Dr. Bopp und das schrieb ich dir bereits. Dr. Bopp gibt hier mit eigenen Worten den Inhalt des zweiten Satzes in § 74 E 2 wieder. Daran ist nichts auszusetzen.
> Aus meiner zweiten Antwort an Kathi:
> Gegenüber dem übergeordneten Satz sind die
> Teile der Reihung nur dann mit Komma
> abgetrennt, wenn der Nebensatz anschließt, nicht aber, wenn
> das Satzglied bzw. ein Teil eines Satzgliedes anschließt:
Das ist unstrittig der exakte Wortlaut des zweiten Satzes in § 74 E 2. Dieser Wortlaut wird zwar von mir sehr kritisch gesehen, aber die Bedeutung ist klar. Zumindest wird sie von Dr. Bopp ebenso wie von mir gesehen.
Zu deinen Hervorhebungen: Es wäre besser, wenn du sagen würdest, was du meinst. Man kann es an bunten Farben nicht erkennen. Also muss ich raten. Falls du meinst, dieser Wortlaut habe eine solche Ausklammerung, wie sie in Kathis Beispiel vorliegt, im Sinn, dann ist das ebenfalls zurückzuweisen. Denn auch eine elaborierte Nominalphrase kann schließlich ausgeklammert werden. Aber sie muss auch dann nicht mit Komma abgegrenzt werden, wenn der Nebensatz der Reihung an den übergeordneten Satz anschließt:
Plötzlich fiel ihr wieder, was sie erfahren hatte, ein und dieser ganze lange, nervige, auf billigstem Papier geschriebene Brief.
> Das bedeutet, dass beide Teile der Reihung,
> nämlich das Satzglied und der
> Nebensatz nicht mit
> Komma abgetrennt werden, wenn das Satzglied
> anschließt.
Nein, das bedeutet es nicht! Jenes folgt keinesfalls aus diesem! Ich erkläre das aber jetzt zum letzten Mal. Der zweite Satz in § 74 E 2 erläutert die Kommasetzung an den Stellen, an denen die Reihung an den übrigen Satz anschließt. Er erläutert nicht die Kommasetzung zwischen den Elementen der Reihung und er hat auch nicht eine solche Bedeutung. Ich versuche das an einem Satz aus der amtlichen Regelung zu verdeutlichen:
Das Rauchen ist hier streng verboten bei großer Dürre oder wenn der Föhn weht.
Ich hoffe, dass ich deine Argumentation richtig verstanden habe (sofern man eine falsche Argumentation richtig verstehen kann), wenn ich annehme, dass du auch bei diesem Satz behauptest, dass das Komma vor oder wenn auch deshalb nicht gesetzt wird, weil die Präpositionalphrase bei großer Dürre an den Hauptsatz anschließt. Ich erweitere die Reihung um ein Element:
Das Rauchen ist hier streng verboten, wenn es Sommer ist oder bei Dürre oder wenn der Föhn weht.
Nun schließt die Präpositionalphrase bei großer Dürre aber nicht mehr an den Teil des Satzes, der nicht zur Reihung gehört, vor oder wenn wird aber dennoch kein Komma gesetzt! Der Grund ist klar, er wird im ersten Satz des § 74 E 2 genannt.
Der zweite Satz in § 74 E 2 sagt nichts über die Kommasetzung zwischen den Elementen der Reihung und er ist dafür auch völlig irrelevant, und zwar auch in Sätzen, in denen es dir anders scheint.
Das war aber wirklich mein letzter Versuch, sonst folgt nämlich aus § 74 E 2 am Ende noch, dass ich meine Interessen vernachlässige.
Gruß
Ernst