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> Freiheit ist doch auch
> was Schönes, oder nicht?

Diese Meinung habe ich bei dir schon öfter gelesen. Ich halte das aber in dieser Allgemeinheit für falsch. Freiheit ist kein Selbstzweck! Ich frage immer "Freiheit zu WAS?"

Man kann 9999 Beispiele dafür finden, dass eine Einschränkung der Freiheit sogar Sicherheit liefert. Ich Straßenverkehr beispielsweise orientiere ich mich an weißen Linien, die ich nicht kreuzen darf. Und genau dadurch schaffe ich es, ohne Karambolagen sicher einen großen, 6-spurigen Kreisverkehr zu umrunden. Ohne diese einschränkenden Linien müsste ich ständig überlegen, wo ich denn nun am besten fahre - das wäre ein großer Stress.

Im Geschäftsverkehr ist es ähnlich. Es erspart mir viel Zeit und Ärger, wenn ich die Spielregeln beachte. Was hätte ich von der Pseudo-Freiheit, da alles tun und lassen zu dürfen?

Und ähnlich ist es übrigens mit der Rechtschreibung. Die Regeln ersparen es mir, ständig über unendlich viele Alternativen nachdenken zu müssen, so dass ich mich auf den Sinn konzentrieren kann. Die Alternative, überhaupt nicht nachzudenken und einfach "frei" draufloszuschreiben, ist eigentlich keine, denn ich muss ja an den Leser denken. Nur wenn der Leser dieselben Regeln kennt wie ich, versteht er mich schnell und richtig. Was nützt mir denn die Freiheit "Häute isst daß weter Abba guht" schreiben zu dürfen? Nützt das irgendwem?