Die Ableitung "aufwändig" von "Aufwand" ist historisch wohl eher falsch. Denn das Wort "Aufwand" ist bereits eine Vergangenheitsform und bedeutet, es wurde etwas "aufgewendet" - oder eher historisch korrekt formuliert: "es wurde aufgewandt".
Also ist etwas "aufwendig", wenn man viel aufwenden muss, nicht, weil viel "Aufwand" getrieben worden war.
Die ganze Geschichte wird dann klar, wenn man den Ursprung des Wortes kennt:
Bis zur großflächigen Einführung von Ziegelsteinen, gab es im europäischen Raum beim Bauen von Gebäuden die Unterscheidung von "Mauern" (= aus Steinen gemauert) und "Aufwenden" (= um Holzpfosten gewendete Weidenruten).
Daher auch die heute nur wenigen bekannte Unterscheidung von "Mauer" und "Wand", die den Menschen früher den konkreten Unterschied in der technischen Auslegung deutete:
Die "Wand" war im Gegensatz zur steinernen "Mauer" eine Konstruktion, bei der die Umschließung von Häusern oder Räumen nicht mit Steinen erreicht wurde, sondern als eine Pfosten- oder Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Weidenruten. Die Lücken zwischen den Ruten wurden dann mit Lehm verschmiert.
Eine "Wand" entstand durch das "Aufwenden" von Weidenruten um die Posten. Also leitet sich "aufwendig" von "aufwenden" ab. Der "Aufwand" (= "das Aufgewendete") ist das Ergebnis von Aufwenden.