Strich ist Strich, meinen viele. Tatsächlich aber ist in typografisch gut aufbereiteten Texten insbesondere der Gedankenstrich (–) vom Bindestrich (-) zu unterscheiden. Doch wie erzeugt man ihn? Wir verraten es und geben nützliche Hinweise, wie Sie das Einfügen vereinfachen können.
Um zunächst die Anwendung des Gedankenstrichs, den man auch Halbgeviertstrich nennt, abzuhandeln: Er kommt etwa bei Einschüben – wie hier zu sehen – zum Einsatz und ist sichtbar länger als der einfache Bindestrich. Weiterhin wird er bei Streckenangaben (»auf der Reise Hamburg–München«) und bei Von-bis-Angaben (»Öffnungszeiten
Und wie sieht es mit den Abständen vor und hinter dem Gedankenstrich aus? Einschübe formatieren Sie stets mit Abständen, es sei denn – wie hier zu sehen –, dass direkt nach dem Gedankenstrich ein Komma folgt. Bei einfachen Von-bis-Angaben werden üblicherweise keine Leerzeichen vor und hinter dem Gedankenstrich gesetzt, bei komplexeren Angaben hingegen schon: »Dauer der Ausstellung
Doch wie erzeugt man den Gedankenstrich in Word? Auf einer Standardtastatur funktioniert dies schnell und einfach mit der Tastenkombination Strg + Minuszeichen, wobei mit Minuszeichen dasjenige auf dem numerischen Tastenblock rechts gemeint ist.
Einfügen des Gedankenstrichs: Taste links unten + Taste rechts oben.
Steht Ihnen kein Ziffernblock zur Verfügung (etwa bei Notebooks), können Sie den Gedankenstrich über die Symbolpalette einfügen: Hierzu aktivieren Sie den Menübereich Einfügen und klicken auf Symbol / Weitere Symbole. Es öffnet sich die Symbolpalette.
Gedankenstrich über die Symbolpalette einfügen.
Wechseln Sie hier zur Registerkarte Sonderzeichen und markieren Sie den zweiten Eintrag von oben, »Halbgeviertstrich«, wie der Gedankenstrich hier heißt. Nun können Sie das markierte Zeichen über den Button Einfügen in Ihren Text übernehmen.
Aber warum sich das Leben unnötig schwermachen? Um nicht jedes Mal den recht umständlichen Weg über die Symbolpalette gehen zu müssen, können Sie als Notebook-Besitzer auch einfach eine neue Tastenkombination festlegen. Hierzu rufen Sie die Palette wie oben beschrieben auf, markieren den Gedankenstrich und klicken dann auf den Button Tastenkomination. Es öffnet sich die Dialogbox »Tastatur anpassen«.
Eine neue Tastenkombination ist schnell festgelegt.
Nun drücken Sie einfach die gewünschte Tastenkombination: Noch frei und gut zu merken ist zum Beispiel die Kombination Strg + Alt + Bindestrich. Anschließend klicken Sie auf Zuordnen und schließen alle Dialogboxen. Fortan können Sie den Gedankenstrich blitzschnell mit der neuen Tastenkombination einfügen.
Möglicherweise ist bei Ihnen aber ohnehin die automatische Umwandlung des Bindestrichs in einen Gedankenstrich aktiviert. Für den Hausgebrauch mag dies eine gute Lösung sein, wenn Sie aber typografisch anspruchsvolle Schriftstücke verfassen, überwiegen die Nachteile oft die Vorteile. Denn die Word-Programmierer haben gleich zwei Besonderheiten nicht bedacht: Zum einen greift die Umwandlung nicht, wenn direkt auf den Gedankenstrich ein Komma folgt – wie hier absichtlich falsch
Auto-Formatierung: oft eher ärgerlich als nützlich.
Um die automatische Umwandlung abzuschalten, wechseln Sie in den Menübereich Datei und klicken auf Optionen. Es öffnet sich die Dialogbox »Word-Optionen«, in der Sie links den Bereich Dokumentprüfung wählen und dann rechts auf den Button AutoKorrektur-Optionen klicken. Wählen Sie nun die Registerkarte AutoFormat während der Eingabe und entfernen Sie das Häkchen vor der Option »Bindestriche (-) durch Geviertstrich (–)«. Denn das können Sie ja jetzt viel besser und gezielter von Fall zu Fall selbst entscheiden.
Und wenn Sie einmal in anderen Anwendungen, etwa im Internet-Browser, einen Gedankenstrich benötigen? Dann drücken Sie einfach die Taste Alt (nicht: Alt Gr) und tippen bei gedrückter Alt-Taste die Ziffernkombination 0150 auf dem Ziffernblock ein.
1 g21
Wie wär's mit einer Rubik "Writer-Tipps" (LibreOffice/OpenOffice.org). Ein guter Tipp ist z. B. die freie Grammatik- und Stilprüfung LanguageTool (languagetool.org/de/), die einige der auf dieser Seite aufgezeigten Fehler erkennt.
2 ich
Unter Ubuntu geht das übrigens (systemweit) per AltGr + - (minus neben Umschalttaste)
3 Erika
Besser hätte man das nicht erklären können. So dass es jeder versteht. Toll.
4 Sandra
Super anschaulich beschrieben. Vielen Dank!
5 Achim Schmidtke
Der Hinweis zur Erzeugung eines "Gedankenstrichs" ist nicht hilfreich, weil er NICHT funktioniert! Schade, dass eine solch ambitionierte Seite wie die Ihre falsche Hinweise verbreitet... :-(
6 Sebastian
Vielen Dank für diese Hilfe, die mir Anfänger nun dennoch eine Frage offen lässt:
Ist im Hinblick auf die Daten der automatische Gedankenstrich identisch mit dem von mir manuell gesetzten (Strg+ Num-)? Also, muss ich für die Datenaufbereitung etwa für einen Verlag manuelle Gedankenstricke setzen oder sind die ohnehin identisch mit den "automatischen".
7 Julian von Heyl
@Sebastian:
Die Art der Erzeugung hat keine Auswirkungen auf das Zeichen selbst; es ist jedes Mal das gleiche Zeichen.
8 Emanuel Schweikert
Alt Gr und Minus auf dem grossen Schreib-Tastaturblock, wie jemand schon kommentiert hat, das geht bei mir. Die andere Angabe bringt nur Verkleinerunsvorgang.
Das liegt wahrscheinlich am Betriebssystem.
9 Meyer
GedankenstrichHilfe
Bitte um Hilfe
Hallo,
Gedankenstriche sollen einen Einschub umschließen wie Klammern.
Das bedeutet, dass bei Fließtext der vordere Bindestrich in derselben Zeile stehen muss wie das erste Wort des Einschubs (bzw. bei Silbentrennung seine erste Silbe). Entsprechend muss der hintere Bindestrich in derselben Zeile stehen wie das letzte Wort des Einschubs (bzw. bei Silbentrennung seine letzte Silbe).
Das funktioniert weder bei Word noch bei Open Office Writer. Wie kann man es hinkriegen?
Vielen Dank für Hilfe!
Schreiber
10 Julian von Heyl
@Meyer/Schreiber:
Es ist typografisch wünschenswert, dass noch mindestens ein Wort in der gleichen Zeile vor oder nach dem Gedankenstrich steht, aber kein Muss. Realisieren kann man mit geschützten Leerzeichen, in Word z. B. Strg+Shift+Leertaste und in HTML mit dem nobr-Tag.
11 Jo
"Taste links unten + Taste rechts oben" ist kein allgemein gültiges Rezept. Auf meinem Ziffernblock befindet sich rechts oben die End-Taste.
Und ich wundere mich immer, weshalb die Taste links unten in allen Anleitungen "Strg"-Taste genannt wird, obwohl sie überall mit "Ctrl" beschriftet ist.
Ich komme aber trotzdem klar mit Ihrer Anleitung. ;-) Vielen Dank.
12 Didi
@ Jo
Strg / Ctrl: Auf der deutschen Tastatur heist die Taste Steuerung (Strg) auf der Schweizerischen wurde der englische Begriff Control (Ctrl) übernommen. Strg und Ctrl sind somit zwei Bezeichnungen für die gleiche Taste, je nach Sprache der Tastatur.
13 Kathi
Hey Leute ich brauch mal hilfe bei diesem Strich '
weiß jemand zufällig wie der geht
(hab denn strich kopiert)
MfG Kathi
14 Guli
Hallo
Herzlichen Dank! Auf Word hat das mit eurer Anleitung perfekt geklappt. Aber auf OneNote klappt es mit der neuen Tastenkombination weiterhin nicht und es gibt da auch keine Möglichkeit die Einstellungen gleich zu verändern. Habt ihr einen Tipp zum Gedankenstrich auf OneNote?
Herzlichen Dank schon im Vorraus!