Guter Kompromiss, finde ich.
Bis hier:
> ... dann ist die kürzere männliche
> Berufsbezeichnung gebräuchlich und damit geschlechtsneutral,
> sozusagen ein Neutrum.
Tucholsky hat mal gesagt, "Lass dir von keinem Fachmann imponieren, der die erzählt: "Lieber Freund, das mache ich schon seit zwanzig Jahren so!" - Man kann eine Sache auch zwanzig Jahre lang falsch machen."
Nur weil etwas "gebräuchlich" ist, muss es doch nicht für immer so bleiben. Außerdem macht die gebräuchliche Verwendung männlicher Berufsbezeichnungen diese doch nicht automatisch geschlechtsneutral.
Ich bin - obwohl ich es selber auch nicht immer durchhalte - für eine Weile konsequent weibliche Berufsbezeichnungen!
Uns Männern fiele schon nichts ab (Verzeihung!), aber es ändert vielleicht das Bewusstsein für die Sprache.
Ein schönes Beispiel, wie sehr sich das doch schon in den Köpfen festgesetzt hat, scheint mir der Satz:
> In diesen Momenten wird die
> Bundeskanzlerin nicht als Frau, sondern als ein Neutrum, als
> Amtsinhaber angesehen.
Darf Frau Merkel nicht auch als Neutrum "Bundeskanzler" eine Amtsinhaberin sein?
Grüßin
Paul