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> Ich hoffe, du beziehst dich allein auf Formulierungen mit
> brauchen und zum. Denn ein Satz wie "Es gibt
> eine Menge zum Sehen" ist wohl auch nicht in deinem Sinne.

Der zweite Teil ist durchaus unabhängig von brauchen. In dem Beispiel ist es ja ebenfalls "eine Menge Sehbares" und nicht "eine Menge, die zum Sehen dient".

> Möglicherweise gibt es regionale Unterschiede in der Verwendung
> von zu/zum e/Essen/t/Trinken.

Die gibt es. Aber das ist ja gesprochene Sprache. Im Norden wirst du in beiden Fällen eher "zu essen" hören, im Süden eher "zum Essen". Da es keine Standardsprache im Gesprochenen gibt, kann man da ohnehin nicht viel dazu sagen. Man kann allenfalls empfehlen, wenn man in Hannover ist, "zu essen" zu sagen, wenn man in Augsburg ist, "zum Essen" zu sagen, weil es dem jeweiligen regionalen Standard entspricht.

> Die Formulierung "Ich brauche noch etwas für Sonntag zum
> Essen" bedeutet etwas anderes, nämlich ich brauche noch
> einiges für das Sonntagsessen.

Ich glaube, dass das (für die Standardsprache) eine gewisse Fehlinterpretation ist. Nicht, dass man es nicht so interpretieren könnte. Aber mit "zum Essen" ist nicht zwingend (und sogar eher nicht) "das Essen" als eigenständiges Substantiv (wie in das Sonntagsessen) gemeint. Das ist hier nur zufällig gleichlautend mit dem substantivierten Infinitiv. Systematisch ist in solchen Konstruktionen fast immer der substantivierte Infinitiv gemeint. Das sieht man problemlos an Fällen, in denen Substantiv und substantivierter Infinitiv nicht gleichlautend sind. Vgl.: Ich brauche etwas zum Messen (nicht zur Messung). Ich brauch etwas zum Spielen (nicht: zum Spiel).

Wir verwenden in solchen Konstruktionen fast immer den Infinitiv und nicht das Substantiv. Entsprechend sollte man auch davon ausgehen, dass bei "zum Essen" nicht "das Essen" als Substantiv gemeint ist, sondern "das Essen" als substantivierter Infinitiv. "Zum Spielen" ist glaube ich ein ganz anschaulicher Vergleich. Auch da gibt es Situationen, in denen man "etwas zu spielen" sagen kann. Es ist aber nicht so, dass wir in allen Fällen, in denen wir "zum Spielen" statt "zu spielen" sagen, "zum Spiel" meinen oder sogar sagen würden. (Vielmehr eben etwas, das dem Spielen dient, im Vergleich zu etwas Spielbarem.) "Ich brauche etwas zum Essen" entspricht "ich brauche etwas zum Spielen", nicht "ich brauche etwas zum Spiel".