Das Gegenteil ist richtig. Man konnte früher den Genitiv „meiner“ des Personalpronomens statt eines Possessivartikels hinter das zugehörige Subjekt angehängt verwenden:
Zitat aus Grimma Wörterbuch, Stichwort „ich“:
III.
Oblique casus von ich.
1)
die erweiterte form des genitivs meiner für mein taucht bereits bei Suchenwirt in verbindung mit zahlwörtern einmal auf: meiner ahte (vgl. Koberstein Suchenw. 2, 63), verbreitet sich mehr im 16. jahrh., nicht bei Luther, der noch mein braucht: erbarm dich mein. Matth. 15, 22. Luc. 16, 24; aber bei andern: der hat sich meiner angenommen, da ich nit wust, wo hinaus. Alberus widder Witzeln E 4ᵃ; und wird seit dem 17. jahrh. die überwiegende form, so dasz bereits Schottel 535 meiner vor mein verzeichnet. heutzutage ist sie die alleinige form der gewöhnlichen rede: erbarme dich meiner; erwehre dich meiner wenn du kannst; er möchte sich meiner gern entäuszern, wenn er nur könnte; als er meiner ansichtig wurde; und mein haben wir der höheren und poetischen sprache überlassen:
und als der herre mein ansichtig ward
und mich erkannte.
Schiller Tell 3, 1;
hinter praepositionen und substantiven ist überhaupt nur noch meiner zulässig: wegen meiner kannst du bleiben; meine mutter .. hatte meine abwesenheit des morgens beim thee durch ein frühzeitiges ausgehen meiner zu beschönigen gesucht. Göthe 24, 314.
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