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In Texten der letzten Jahrhunderte findet man alle drei Formen: im dunkelen, im dunkeln, im dunklen Wald. "Dunkelen" ist die vollständige Form, die heute nicht mehr gebräuchlich ist. "Dunklen" ist die heute gebräuchlichste Form, dort ist das erste e ausgelassen. In "dunkeln" ist das zweite e ausgelassen. Dieses kann man nicht auslassen, wenn es die Kasus-Endung markiert, deswegen kann die Substantivierung des Adjektivs im Nominativ nicht "das Dunkel" lauten, sondern nur "das Dunkle", während sowohl bei "im Dunklen" wie "im Dunkeln" der Kasus markiert bleibt. Obwohl heute "im dunklen Wald" gebräuchlicher ist, hat sich die Form "im dunkeln" erhalten, auch "im dunkeln Wald" ist noch nicht ausgestorben. Daß das Adjektiv ist und nicht Substantiv, hatte ich bereits mit dem Goethe-Zitat zweimal illustriert:
Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn ...
Da es Adjektiv ist und da z.B. in der Wendung "im dunkeln tappen" nicht von dem Dunklen an sich die Rede ist, schrieb man vor der Reform auch diese Substantivierung klein.

Ich hoffe, das war jetzt erschöpfend erklärt -- mehr fällt mir nicht ein.