> Vergleichbare Fälle wären vielleicht der Totgeglaubte
> oder der Totgesagte, wobei im ersten Fall lt. Duden
> tatsächlich auch "der tot Geglaubte" richtig sein
> soll, obgleich man sich dabei fragt, was denn eigentlich ein
> Geglaubter ist. (Entsprechend würde man sich ja auch fragen, was
> ein Gegangenes ist.)
Im Duden wird es durchgehend - soweit ich das festgestellt habe - so gehandhabt, dass, was in adjektivischer Form getrennt geschrieben werden kann, auch in substantivischer Form getrennt geschrieben werden kann. Da dies bei "tot geglaubt/totgeglaubt" der Fall ist, bei "totgesagt" hingegen nicht (wegen "totsagen"), wird hier nur die Getrenntschreibung angegeben. Ich habe zumindest im Duden keinen Fall gefunden, in dem bei adjektivischer Verwendung auch die Getrennt-, bei substantivischer Verwendung nur die Zusammenschreibung möglich ist.
Natürlich wirken Substantivierungen wie "der tot Geglaubte" merkwürdig, allerdings könnte man genauso gut argumentieren, dass es in der adjektivischen Verwendung wenig Sinn ergibt (was ist denn eine "geglaubte Person"?).
> Beim Totgesagten scheiden sich die Geister: Der Wahrig
> führt hier auch brav den "tot Gesagten" auf ("tot
> Gesagte leben länger"), was ich für Unfug halte, weil man
> auch nach neuer Rechtschreibung nicht jmdn. "tot
> sagen" kann. Im Duden ist entsprechend nur
> "Totgesagte, der und die" verzeichnet.
Im "Wahrig - die deutsche Rechtschreibung" von 2011 steht der "tot Gesagte" nicht (mehr?) drin. Vermutlich hat man den Fehler dort gefunden und korrigiert.