Hallo Jesse,
> Der Konjunktiv wird nicht ersetzt, wenn er abstrakt mit einer
> beliebigen Form des Indikativs übereinstimmt, sondern mit einer
> konkreten möglichen Indikativform im jeweiligen Kontext.
Er sagt, sie gehen ins Kino.
Aus dem „Kontext“ (Schriftsprache, Komma, also: „indirekte Rede“) wird eindeutig klar, dass „sie gehen“ kein Indikativ Präsens sein kann, sondern dass es sich nur um eine Konjunktiv-Form handeln kann. Weshalb muss dann der Konjunktiv I überhaupt durch einen Konjunktiv II ersetzt werden? Bezieht sich Kontext auch auf die Möglichkeit zur Unterscheidung von gesprochener und geschriebener Sprache?
> Ich will wissen, wohin sie gehen. Er sagt, sie gingen ins Kino.
In Deinem vorigen Beitrag stand der erste Satz noch nicht dabei.
> Es ist eindeutig, dass wir uns zeitlich in der Gegenwart
> befinden und eine Aussage über die Gegenwart getroffen werden
> soll.
Jetzt (mit Deinem neu dazugeschriebenen, davorgesetzten Satz), ja.
Die Form "sie gingen" kann hier nur Konjunktiv
> sein und nicht Indikativ Präteritum. Sie muss daher nicht
> nochmals ersetzt werden.
Warum musste sie dann überhaupt ersetzt werden? (siehe oben)
Der einzeln stehende Satz (ohne den neu davorgeschriebenen Satz) könnte dann ja auch direkte Rede (Er sagt: „Sie gingen ins Kino.“) sein und müsste deshalb zur Erreichung einer Eindeutigkeit in „Er sagt, sie würden ins Kino gehen.“ verändert werden, oder?
Gruß
Pumene